EMDR

  

EMDR ( Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine von Dr. Francine Shapiro entwickelte Trauma bearbeitende Psychotherapiemethode.

Die EMDR Methode folgt einem standardisierten Ablauf, der in der Regel 8 Behandlungsphasen umfasst. Es beginnt mit dem Erfassen der kompletten Vorgeschichte und Aufklärung des Klienten, dem Stellen einer Diagnose, und dem Herausarbeiten der belastenden Erinnerung die verarbeitet werden soll mit ihren affektiven, kognitiven und sensorischen Komponenten.

Zur Bearbeitung der Erinnerung wird der/die KlientIn wiederholt angeleitet, kurzzeitig mit der belastenden Erinnerung in Kontakt zu gehen, während gleichzeitig eine bilaterale Stimulation (Augenbewegungen, Töne oder kurze Berührungen z. B. des Handrückens - so genannte „Taps“) durchgeführt wird.

Dies scheint nach allen derzeit vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen die blockierte Verarbeitung der belastenden Erinnerungen zu aktivieren und ihre zügige Verarbeitung zu ermöglichen. Dies scheint auch der Grund dafür zu sein, das EMDR nachweislich 40% weniger Behandlungsstunden benötigt als andere bewährte Verfahren (van Etten 1998). 

Nach einer erfolgreichen EMDR-Sitzung erleben die meisten Patienten eine entlastende Veränderung der Erinnerung, die damit verbundene körperliche Erregung klingt deutlich ab und negative Gedanken können (auch von der Gefühlsebene her) neu und positiver umformuliert werden.

Um mit EMDR in der Therapie zu arbeiten, ist es zwingend notwendig, dass der Klient vorab stabilisiert wird, um eine Retraumatisierung zu verhindern.

EMDR wurde zur Behandlung traumatisierter Menschen entwickelt, zeigt sich aber auch bei anderen Störungsbildern, die durch belastende Erlebnisse mit verursacht wurden, ebenfalls als wirksam, z.B. bei


 - Anpassungsstörungen


 - traumatischer Trauer nach Verlusterlebnissen

 
- akuten Belastungsreaktionen kurz nachbelastenden Erlebnissen 
 

 
- depressiven Erkrankungen und Angststörungen

 
- belastungsbedingten Verhaltensstörungen 


-  chronischen komplexen Traumafolgestörungen nach schweren Belastungen in der Kindheit

 

u.A.